Es war alles angerichtet für ein Fußballfest in Hausdorf. Die Organisatoren beim HFC hatten sich wieder einmal ins Zeug gelegt um Platz und Umfeld für dieses Spiel der 3. Hauptrunde im Wernesgrüner Sachsenpokal in tadellosen Zustand zu übergeben. Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen und hat für das Spiel einen wunderschönen Herbsttag bereitgestellt. Die Auslosung bescherte den Colditzer Kickern ein Aufeinandertreffen mit Oberligist Budissa Bautzen, was man getrost als „Kampf“ David gegen Goliath bezeichnen konnte. Einige Jahre in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands aktiv, stiegen die Senfstädter 2019 sportlich aus der Regionalliga ob, und starteten freiwillig einen Neuanfang zwei Klassen tiefer in Sachsen höchster Spielklasse, der Landesliga. Im Jahr 2021 schaffte Bautzen den Aufstieg und spielt seitdem in der Oberliga-Süd.
Der Colditzer Trainer Frank Richter hatte seine Mannschaft gut eingestellt und ihr beigebracht vor dem Gegner aus Bautzen zwar den nötigen Respekt, aber keine Angst zu haben. Bereits nach 11 gespielten Minuten brachte Max Demmler eine gut geschlagene Flanke ins Sturmzentum, der Bautzener Brandl klärte aber vorm zum Einköpfen bereiten Nicolai Goll zum Eckball. Es zeigte sich schon früh, dass bei diesem Aufeinandertreffen der Klassenunterschied von 2 Ligen nicht wirklich sichtbar war. Das lag zum einen an der zurückhaltenden Spielweise von Bautzen, aber zu größerem Anteil an den spielwitzigen Colditzern. Das die Gäste aber auch präsent waren zeigten sie durch Brandl, der nach einer Kontersituation am langen Pfosten vorbei schoss, und Hentsch der einen Freistoß aus rund 17m drüber setzte. (14. und 31.) Nach einer für beide Seiten ausgeglichenen ersten Hälfte ging es Torlos in die Halbzeit.
Für den zweiten Spielabschnitt hatten sich die Colditzer noch mehr vorgenommen, doch direkt nach Wiederanpfiff nutzte Hanisch die Situation, dass die Colditzer gedanklich noch nicht richtig auf dem Platz waren , zur etwas schmeichelhaften Führung der Gäste (48.) Unbeeindruckt von der Gäste-Führung zeigten sich die Richter-Schützlinge mehr und mehr in Offensivaktionen und kamen sodann auch verdient zum Ausgleich. Nach einem Demmler Freistoß aus dem rechten Halbfeld konnte Goll unhaltbar einköpfen. (56.) Fortan entwickelte sich eine richtig gute Phase für Colditz, in der von den Gästen kaum noch etwas zu sehen war. Viele rassige Zweikämpfe und schnell vorgetragene Angriffe ließen auch den neutralen Zuschauer erkennen, dass der HFC Colditz eine gute Truppe hat. Als Jonas Walther nur den Pfosten traf hatten die meisten schon den Torschrei auf den Lippen. (64.) Die Heimelf war in dieser Phase des Spiels näher am Führungstreffer als die favorisierten Gäste. Auch wenn der Bautzner Sanderson fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte (89.) war für alle klar, wer an diesem Tag die bessere Mannschaft war.
So musste es die Verlängerung richten, da nach 90 Minuten kein Sieger zu finden war. In dieser schwächte sich Colditz gleich zu Beginn selbst, als Nick Morgenstern nach seiner zweiten gelben Karte vorzeitig zum duschen musste. (93.) Doch auch in den zusätzlichen 30 Minuten sah man eine aufopferungsvoll kämpfende Colditzer Mannschaft. Auch wenn auf beiden Seiten natürlich die Kräfte schwanden konnte man trotz Unterzahl auch spielerische Akzente setzen. In keiner Phase des Spiels war der HFC den Gästen unterlegen. Als sich alle schon auf Elfmeterschießen eingestellt hatten, traf dann aber Bautzen durch Noack zum 2:1 der nach einer Flanke von Launer zum Siegtreffer einköpfte. (120.+1) Es war die letzte Aktion des Spiels, denn der Unparteiische Martin Wadewitz pfiff direkt danach ab.
Auch wenn die Colditzer Spieler nach dem Abpfiff enttäuscht auf dem Platz lagen, brauchen sie dieses Gefühl nicht aufkommen zu lassen. Sie haben an diesem Tag alles reingehauen und Werbung für den Colditzer Fußball gemacht. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen.
Am kommenden Sonntag kommt der BSC Freiberg nach Hausdorf, und es geht wieder um Punkte in der Landesklasse.
HFC Colditz: Heinitz-Leonhardt-Köhler-Goll-Demmler (ab 116. Granados Silva)-Walther (ab 80. Käseberg)-Morgenstern-Hoffmann-Eisert (ab 69. Reißig)-Ruppelt (ab 96. Hannover)-Wagner
Zuschauer: 120
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