Eine Woche nach der “Schmach von Großenhain” gelang es den Kunert Schützlingen nicht, vor heimischer Kulisse die erhoffte Wiedergutmachung zu betreiben. Gegen die Gäste aus Freiberg reichten 20 gute Spielminuten nicht aus, um nach dem Spiel etwas Zählbares in den Händen zu halten. Die Bergstätter aus Freiberg zeigten sich dabei brutal effektiv und gewannen am Ende recht deutlich mit 4:1.
Kunert bescheinigte seinen Spielern unter der Woche eine gute Trainingsbeteiligung und entsprechende Qualität. “Wir hatten uns für Freiberg einiges vorgenommen“, so der HFC-Trainer. Den positiven Spirit aus der Trainingswoche konnte sein Team auch am Sonntag mit auf den Platz und ins Spiel nehmen. “Ich denke, dass wir gut in die Partie reingekommen sind.“ „Wir waren präsent und auch aggressiv in den Zweikämpfen”, analysierte Kunert die Colditzer Anfangsphase. Die dominante Spielweise führte auch direkt zur frühen HFC-Führung. (14.) Tal Zaltzberg haute einen Freistoß aus bestimmt 35m einfach mal unters Dach. BSC-Torhüter Vito Fabrice Grimmer war mit den Fingerspitzen zwar dran, konnte den Einschlag im Tor aber nicht verhindern. Eigentlich lief aus Colditzer Sicht alles nach Plan, doch diesen hatten sie nicht mit dem Freiberger Lukas Erler gemacht. Meik Mehner legte von der linken Seite einen Ball gefühlvoll zurück an die Strafraumgrenze, wo Erler annahm und unhaltbar für Schiffel einschoss. (20.) Der Ausgleichstreffer für Freiberg brachte irgendwie einen Bruch ins Colditzer Spiel. Das, was Kunerts Männer bis dahin richtig gut gemacht hatten, verloren sie mit zunehmender Spieldauer sukzessive. Folgerichtig fiel noch vor der Halbzeit der Freiberger Führungstreffer. Einen Schuss von Meik Mehner konnte Leon Schiffel noch an den Pfosten lenken, der Nachschuss durch Lukas Böhme saß – 2:1 für die Gäste. (39.) Kunert: “Das was wir uns vorgenommen hatten, konnten wir leider nur 20 Minuten abrufen”, so der HFC-Trainer. “Mit dem Ausgleichstreffer war dies leider verflogen”. “Es zieht sich bei uns so ein wenig wie ein roter Faden durch die Saison”. “Wir lassen dem Gegner fünf Tormöglichkeiten zu, und bekommen davon vier Gegentreffer”, resümierte Kunert die derzeitige Situation.
Auch im zweiten Spielabschnitt war es nicht besser und das fehlende Selbstbewusstsein zeigte sich weiter auch in der Colditzer Spielweise. Freiberg agierte zweikampfstark und robust. “Wie man sein Tor verteidigt, mit Hingabe und Leidenschaft, hat uns Freiberg vorgemacht, das war beispielhaft”, so Kunert. Anstatt sich mit eigenen sicheren Aktionen neues Selbstbewusstsein zu erarbeiten, agierte Colditz weiter zu oft zu fahrig in seinen Aktionen. Zu allem Überfluss schoss Patrice Göll zur Vorentscheidung ein. (70.) Den endgültigen Deckel drauf machte in den Schlussminuten Spielertrainer Rico Thomas, der mit seinem Tor den 28. Saisontreffer erzielte und weiter souverän die Torschützenliste der Landesklasse-Mitte anführt. (83.) Er profitierte allerdings von einem Fehlpass der Colditzer Verteidiger im Spielaufbau. Die Niedergeschlagenheit der Colditzer Spieler war mit dem Schlusspfiff deutlich spürbar. Man hatte sich an diesem Tag viel mehr vorgenommen. “Wir müssen die aktuelle Situation annehmen, und können uns nur gemeinsam in den nächsten Spielen aus dem Negativtrend herausarbeiten“, so ihr Trainer. “Wir brauchen in den nächsten Spielen Männer auf dem Platz, die sagen: “Hey, wir wollen eine gute Leistung zeigen, und trotzdem noch Spiele gewinnen – auch wenn es tabellarisch um nicht mehr viel geht”. Kunert signalisiert damit, dass ein wenig die Luft raus zu sein scheint. “Mit der Einstellung, es sei eh durch und die Saison ist bereits gelaufen, werden wir keinen einzigen Punkt mehr holen”, schaut Kunert schon etwas in die nächsten Wochen voraus. Es geht aber nicht nur um Punkte und Ansehen in den nächsten Wochen. Auch wenn Fußball ein Mannschaftssport ist, spielt jeder einzelne Spieler auch etwas für sich. Entweder um den Trainer und Verein davon zu überzeugen, auch in der neuen Saison nicht an ihm vorbeizukommen, oder um sich persönlich für höhere Aufgaben zu empfehlen. So spielt am Ende im Fußball auch jeder etwas für sich.
Schiffel – Schirner ab 69. Lungwitz – Schikowski ab 75. Schmidt – Käseberg – Mörtlbauer – Köhler – Goll – Zaltzberg – Granados Silva ab 78. Heyde – Walther ab 80. Reißig – Wagner
Galerie
Letzte Beiträge
Kalender